Das eigene Unternehmen zu verkaufen stellt eine große Herausforderung im Leben eines jeden Unternehmers dar. Nicht nur, dass emotionale Komponenten dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielen, auch die Vorkehrungen, die im Vorfeld zu treffen sind, können zeitintensiv und komplex sein. Damit Sie einen guten Überblick über den Verkaufsprozess erhalten, haben wir alle zu beachtenden Schritte zusammengestellt. Dazu gehören unter anderem die Analyse des optimalen Verkaufszeitpunkts, die realistische Einschätzung des Firmenwerts und die Frage, ob man einen Nachfolgeberater zu Rate zieht. Sollten Sie sich für die Beauftragung eines professionellen M&A-Beraters entscheiden, ist es nicht nur wichtig, den fachlich individuell für Ihre Situation geeigneten zu finden. Auch die Kenntnis der unterschiedlichen Abrechnungsmodelle ist entscheidend, um die richtige Wahl treffen zu können.
Damit Ihnen der Einstieg in die Thematik des Unternehmensverkaufs möglichst komfortabel gelingt, werden all diese Punkte im Folgenden erläutert.
Inhaltsverzeichnis
1. Ausgangslage bestimmen
2. Typische Stolpersteine
3. Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
4. Eine solide Unternehmensbewertung ist zwingend erforderlich
5. Stemmen Sie das Projekt allein oder mit einem M&A-Berater?
6. Einen geeigneten Käufer finden
Fazit
FAQ
Weshalb möchten Sie Ihr Unternehmen verkaufen? Die Antwort auf diese Frage nimmt maßgeblichen Einfluss auf den erzielbaren Verkaufspreis.
Muss ein Unternehmen zum Beispiel aus einer Notlage heraus und daher sehr schnell veräußert werden, kann meist nur ein geringerer Preis erreicht werden als bei der Möglichkeit eines längeren Planungsvorlaufs.
Generell gilt, dass sich eine umfangreiche Vorbereitung des Verkaufsprozesses immer positiv auf den Verkaufspreis auswirkt. Ein Zeitraum von bis zu fünf Jahren wird von Experten als optimal für die Organisation empfohlen. In der Praxis hat sich eine Vorlaufzeit von 12 bis 24 Monaten etabliert. Diese bietet Ihnen die Möglichkeit, alle relevanten Vorkehrungen zu treffen und sich zudem auch emotional auf einen Umbruch einzustellen.
Im Folgenden werden die unterschiedlichen Gründe für eine Verkaufsabsicht erläutert und eingeordnet, welche Auswirkungen diese auf den Prozess haben..
Mehr als die Hälfte der Unternehmensverkäufe in Deutschland sind darauf zurückzuführen, dass sich der Eigentümer in den Ruhestand begeben möchte. Hierbei kann der Verkaufserlös das Leben des Verkäufers nach der Berufstätigkeit finanziell absichern.
Wer aus diesem Grund seine Nachfolge regeln möchte, hat den entscheidenden Vorteil, dass sich der Ruhestand bereits im Vorfeld sehr gut planen lässt. Frühzeitig und ohne Zeitdruck können die ersten Vorkehrungen getroffen werden – beispielsweise kann man sich mit der Bestimmung des aktuellen Firmenwerts befassen. Sollte man mit dem Ergebnis unzufrieden sein, steht noch ausreichend Zeit zur Verfügung, um Maßnahmen zur Steigerung des Unternehmenswerts einzuleiten und so letztlich einen höheren Verkaufspreis zu erzielen.
In dieser Situation erfahrene Nachfolgeberater zu involvieren, kann sehr hilfreich sein, um den Verkaufsprozess bestmöglich zu durchlaufen und auch Potenziale für die Wertsteigerung zu nutzen. Darüber hinaus kann man mit einem M&A-Berater ein umfangreicheres Netzwerk an möglichen Kaufinteressenten erreichen.
Vor allem in klein- und mittelständischen Unternehmen wird die Nachfolge sehr häufig innerhalb der Familie geregelt. Die Vorteile bei einer Übernahme durch ein Familienmitglied bestehen vor allem in der zeitlichen Flexibilität, der Einarbeitungsmöglichkeiten und der Stabilität sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Kundenbeziehungen.
Frühzeitig können dabei der Wechsel organisiert und Vertrauen sowie Sicherheit geschaffen werden. Es ist auch wichtig, das unternehmensinterne Wissen auf den Nachfolger zu übertragen und so den Weg für den weiteren Erfolg des Unternehmens zu ebnen.
Damit ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt, müssen regelmäßig Investitionen getätigt werden. Die Grundlage dafür wird von ausreichendem Eigenkapital gebildet. Ist dieses allerdings nicht vorhanden bzw. ist die Firma sogar überschuldet, ist die Zukunftsperspektive eingetrübt. Diese Situation kann ein Grund dafür sein, das eigene Unternehmen verkaufen zu wollen. Allerdings ist eine schlechte wirtschaftliche Lage in der Regel der schwierigste Ausgangspunkt für einen Verkauf.
Um in dieser Konstellation einen akzeptablen Kaufpreis erzielen zu können, muss der Eigentümer potenziellen Käufern bereits Strategien präsentieren, wie die Firma finanziell wieder saniert werden könnte. Andernfalls bleibt ein Kauf uninteressant.
Generell sollte unter diesen Umständen die Verkaufsentscheidung nicht übereilt getroffen werden. Häufig ist es ratsamer, die Wirtschaftslage des Unternehmens mithilfe einer genauen Analyse der vergangenen Jahre und einer ausgereiften Finanzierungsplanung zunächst wieder zu verbessern, um einen Verkauf im Anschluss deutlich erfolgreicher und profitabler umsetzen zu können.
Obwohl Sie ein profitables Unternehmen aufgebaut und Ihre Produkte erfolgreich am Markt etabliert haben, kann es dazu kommen, dass Konkurrenten mit einer aggressiven Preispolitik enormen Druck auf Ihre Firma ausüben. Mögliche Folgen sind einbrechende Gewinne und schwindende Aufträge. Diese Situation kann ebenfalls den Wunsch wecken, das Unternehmen zu verkaufen, wobei dies keine optimale Ausgangslage für einen hohen Kaufpreis darstellt.
Der Verkauf an einen Mitbewerber könnte allerdings eine Möglichkeit sein, um dennoch einen Verkauf zu realisieren.
Der Aufbau und das Führen eines Unternehmens erfordern sowohl Engagement als auch Ausdauer. Darüber hinaus muss der Inhaber oftmals die Verantwortung für Angestellte tragen und sieht sich grundsätzlich täglich mit Druck konfrontiert. Daher kann hinter dem Wunsch, seine Firma verkaufen zu wollen, auch die Idee stehen, sich beruflich noch einmal zu verändern. Nach dem Verkauf des eigenen Unternehmens können sowohl die Hinwendung zu anderen Tätigkeitsfeldern oder das Gründen neuer Unternehmen mit anderen Schwerpunkten stehen als auch das Umsetzen privater Pläne.
Wenn ein Eigentümer sein Unternehmen aufgrund einer schweren Krankheit oder des Ablebens plötzlich nicht mehr leiten kann, eröffnet sich eine schwierige Situation. Bis die Lage geklärt werden kann, empfiehlt es sich, einen Interimsmanager einzusetzen.
In jedem Fall stellt sich sodann die Frage, ob es einen firmeninternen oder familiären Nachfolger gibt. Ist dies nicht der Fall, wird das Unternehmen in der Regel zum Verkauf angeboten. Häufig ziehen die Hinterbliebenen in dieser Lage Experten zu Rate, um den Verkaufsprozess möglichst reibungslos zu gestalten.
Grundsätzlich empfiehlt es sich allerdings für jeden Unternehmenseigentümer, sich frühzeitig auch mit diesen Szenarien zu befassen, um entweder die Nachfolge bereits zu regeln oder zumindest Pläne für den Notfall auszuarbeiten. Diese Vorkehrungen ermöglichen im Ernstfall den Fortbestand und die weitere Handlungsfähigkeit eines Unternehmens.
Da ein Unternehmensverkauf einen komplexen und facettenreichen Vorgang darstellt, existieren auch verschiedene Hindernisse, die im Zweifel dazu führen, dass ein Verkauf nicht zustande kommt. In der Regel scheitert der Verkaufsprozess nicht aus einem einzigen Grund, sondern an einer Kombination von Parametern.
Um Sie bestmöglich vor einem Misserfolg zu schützen, werden im Folgenden einige der typischen Stolpersteine erläutert. Dazu gehören zum Beispiel Zeitnot, eine schwierige wirtschaftliche Lage oder der Mangel an detaillierter Vorbereitung. Auch der Verzicht auf erfahrene Berater kann sich negativ auf den Verkaufsprozess sowie den Verkaufspreis auswirken.
Sowohl der falsche Zeitpunkt für als auch Zeitdruck bei einem Unternehmensverkauf haben einen negativen Einfluss auf den Kaufpreis sowie den gesamten Prozess aus. Befindet sich beispielsweise das Unternehmen in einer schlechten wirtschaftlichen Lage, wird es schwierig, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Auch der Unternehmenswert ist dann nicht ideal, sodass der zu erzielende Preis vermutlich nicht besonders hoch liegen wird.
Darüber hinaus muss ein Verkauf auch im Hinblick auf wirtschaftliche Kennzahlen gut vorbereitet sein. Potenzielle Käufer wollen einen aussagekräftigen Einblick in die aktuelle Situation der Firma erhalten. Wer als Verkäufer dann in den Verkaufsverhandlungen relevante Fakten nicht griffbereit hat, riskiert ein Scheitern des Verkaufs.
Analysieren Sie im Vorfeld zu einem Verkauf, ob sich der Erfolg Ihres Unternehmens vor allem auf einige wenige Kunden gründet. Ist dies der Fall, ist die Abhängigkeit der Firma von genau diesen Auftraggebern tendenziell sehr hoch.
Im Rahmen eines Eigentümerwechsels kann es dazu kommen, dass sich das Kundennetzwerk eines Unternehmens verändert – beispielsweise weil der gewohnte persönliche Kontaktpartner wegfällt oder weil veränderte Strukturen zunächst etabliert werden müssen.
Es ist daher in jedem Fall ratsam, frühzeitig sowohl darauf zu achten, dass der Kundenkontakt nicht ausschließlich über den Eigentümer läuft als auch darauf, dass die Kundenakquise möglichst in der Breite agiert. Auf diese Weise verringern sich die Gefahren, dass auf Kundenseite Unsicherheiten durch die wechselnde Personalsituation entstehen oder dass durch den Wegfall eines großen Kunden direkt die gesamte wirtschaftliche Lage des Unternehmens in ein Ungleichgewicht kippt. Diese Vorkehrungen machen die zu verkaufende Firma auch für potenzielle Investoren attraktiver und zukunftsfähiger.
Stets hat die gegenwärtige Marktsituation einen nicht unerheblichen Einfluss auf den gesamten Prozess eines Unternehmensverkaufs sowie auf den möglichen Preis.
Generell lässt sich aber zusammenfassen, dass eine allgemein angespannte Marktsituation beispielsweise zu sinkenden Verkaufspreisen führen kann. Dies ist vor allem der Fall, wenn mehrere Unternehmen derselben Sparte gleichzeitig einen Verkauf anstreben und so die Auswahl für potenzielle Käufer größer ist. Diesen erschwerten Bedingungen lässt sich am besten begegnen, wenn man auf ein breites Netzwerk an Kontakten zurückgreifen kann. Hierbei ist es besonders ratsam, einen erfahrenen M&A-Berater zu involvieren und mit ihm eine individuelle Verkaufsstrategie zu entwerfen.
Häufig bleiben Inhaber bei der Einschätzung des Werts ihres Unternehmens nicht realistisch, sondern kommen zu einer Überbewertung. Selbstverständlich ist auch das Schönen von wirtschaftlichen Kennzahlen für den Verkaufsprozess nicht hilfreich. Im Gegenteil bricht ein potenzieller Käufer die Verhandlungen eher ab, wenn er bei der Validierung der vorgelegten Zahlen auf bedeutende Abweichungen stößt.
Vermeiden Sie diesen Fehler, indem Sie bereits im Vorfeld eine objektive Unternehmenswertbestimmung durchführen und so mit realistischen Vorstellungen in den Verkaufsprozess starten können.
Für einen ersten und diskreten Eindruck, wie viel Ihr Unternehmen wert ist, nutzen Sie unseren Unternehmenswertrechner.
Unter allen Umständen sollte der gesamte Verkaufsprozess eines Unternehmens gut organisiert und vorbereitet werden.
Es ist verständlich, wenn man als Eigentümer und Hauptverantwortlicher einer Firma auch die Nachfolgeregelung eigenständig und ohne Hilfe durchführen möchte. Allerdings kann man von der Inanspruchnahme professioneller Nachfolgeberater nur profitieren. Durch diese erhält man nicht nur Zugang zu einem breiten Käufernetzwerk, sondern auch zu wertvollen Erfahrungswerten, die man als Neuling im Bereich des Unternehmensverkaufs noch nicht erworben haben kann.
Da sich der Verkaufsprozess normalerweise über einige Zeit erstreckt, bietet die Beauftragung von Beratern darüber hinaus die Möglichkeit, sich weiterhin auf das Tagesgeschäft konzentrieren zu können. Gleichzeitig behalten Sie während aller Phasen des Verkaufs die Kontrolle über das Geschehen und können die eigenen Vorstellungen in die Strategie integrieren lassen.
Auf diese Weise maximieren Sie die Chancen sowohl auf einen optimalen Verkaufspreis als auch auf eine nachhaltig erfolgreiche Nachfolge.
Überlegen Sie unbedingt frühzeitig, wann und in welcher Form Sie Ihr Unternehmen an einen Nachfolger übergeben wollen. Drei bis fünf Jahre vor dem tatsächlichen Verkauf können Sie bereits die Weichen für einen besonders erfolgreichen Wechsel stellen.
Werden schon im Voraus Vorkehrungen zur Steigerung des Unternehmenswerts oder für eine möglichst reibungslose Übergabe getroffen, können sowohl der Eigentümer als auch die Firma davon nur profitieren. Unternehmen, die sich in einer guten wirtschaftlichen Lage oder sogar im Aufschwung befinden, lassen sich deutlich einfacher und gewinnbringender verkaufen als Firmen in der Krise.
Als Grundlage für jegliche Ansprache von potenziellen Käufern dient eine professionelle Bewertung Ihres Unternehmens. Ein Gutachter gibt Ihnen dadurch die Sicherheit, welchen Wert das Unternehmen mit all seinen materiellen und immateriellen Gütern hat.
Nicht zwangsläufig müssen Sie direkt einen Wirtschaftsprüfer bestellen. Zumindest einen ersten Überblick über den Wert Ihrer Firma verschafft Ihnen die Anwendung einer gängigen Berechnungsmethode. Hierbei gibt es verschiedene Verfahren, die Sie nutzen können – welche für Sie am sinnvollsten ist, können Sie hier herausfinden. Alternativ können Sie hier unseren Service nutzen und durch die Eingabe nur einiger weniger Daten eine erste Einschätzung zum Wert Ihres Unternehmens erhalten.
Festzuhalten ist allerdings, dass der errechnete Wert eines Unternehmens nicht zwangsläufig identisch mit dem Preis ist, der beim Verkauf am Markt auch erzielt werden kann. Für die realistische Beurteilung der Marktsituation sind ein hohes Maß an Erfahrung und auch branchenspezifisches Wissen notwendig. Es spielen beispielsweise Faktoren wie das Risiko, das ein potenzieller Käufer beim Erwerb der Firma tragen muss, sowie die allgemeine Zukunftsfähigkeit des Unternehmens eine große Rolle. Um hier eine realitätsnahe Bewertung zu erhalten, sollte auf die Unterstützung von professionellen Nachfolgeberatern zurückgegriffen werden.
Entscheiden Sie sich, Ihren Unternehmensverkauf ohne die Hilfe eines Beraters anzugehen, können Sie selbstredend dessen Honorarkosten einsparen.
Unter diesen Umständen verzichten sie allerdings auf die Vorteile, die ein erfahrener Nachfolge-Profi mit sich bringt. Dieser verfügt nicht nur über ein interessantes Netzwerk an potenziellen Käufern, sondern ist ebenfalls in der Lage, für Sie die direkte und diskrete Ansprache vorzunehmen. Auf diese Weise ist beispielsweise auch ein anonymes Bieterverfahren möglich, das in der Regel zu sehr vorteilhaften Verkaufspreisen führt.
Generell können Sie mit einem M&A-Berater auf einen kompetenten Überblick sowohl über die aktuelle Marktsituation als auch die branchenspezifischen Faktoren zurückgreifen, die einen individuellen Einfluss auf Ihr Unternehmen haben.
Mit dem für Sie passenden Berater wird nicht nur der zu erzielende Verkaufspreis optimiert, sondern gestaltet sich auch der gesamte Verkaufsprozess für Sie so strukturiert und reibungslos wie möglich.
Die Deutsche Unternehmensverkauf steht Ihnen gerne bei der Wahl des geeigneten Nachfolgeberaters zur Seite.
Um die Entscheidung, ob man einen M&A-Berater in den Unternehmensverkauf involviert, wohlüberlegt und umfassend informiert treffen zu können, ist es sinnvoll, sich auch über die unterschiedlichen Abrechnungsmodelle der Berater klar zu werden. Aus diesem Grund gehen wir hier auf drei übliche Modelle ein.
In der Regel wird in dieser Branche nicht mit Festpreisen gearbeitet, sondern mit Provisionen und Honoraren. Obwohl sich auf die Kostenentstehung verschiedene Parameter auswirken, lässt sich generell die Beauftragung von Beratern genau so kalkulieren wie beispielsweise eine handwerkliche Dienstleistung.
Abrechnungsmodell 1: Honorar auf reiner Erfolgsbasis
Bei diesem Abrechnungsmodell wird der M&A-Berater ausschließlich für seine Vermittlertätigkeit und nur bei Erfolg bezahlt. Das heißt, die Verkaufsvorbereitungen werden als kostenloser Service bereitsgestellt.
Als Bedingung für die Zusage eines Beraters wird dieser in der Regel zunächst prüfen, in welcher Lage sich das Unternehmen befindet und ob ein erfolgversprechender Verkauf in Frage kommt. Ist dies der Fall, kann der Verkaufsprozess relativ schnell angestoßen werden.
Einen Nachteil kann dieses Szenario bieten, sofern der M&A-Berater nicht im Verbund, sondern allein agiert und sich der Unternehmensverkauf doch mühseliger oder schleppender gestalten sollte als zunächst angenommen. Dann nämlich besteht die Gefahr, dass der Berater attraktivere Projekte vorantreibt, bei denen er zu einem schnelleren Abschluss und damit zu seiner Provision gelangen kann. In diesem Fall steht der ursprüngliche Unternehmer vor dem Problem, vermutlich unnötig lange auf den Fortgang des Verkaufsprozesses warten oder sich im Zweifel sogar auf die Suche nach einem anderen Berater machen zu müssen. Hier ist die gewissenhafte Auswahl des geeigneten Beraters also besonders wichtig.
Abrechnungsmodell 2: Monatspauschalen (ev. zzgl. einer Erfolgsprovision)
Ein Abrechnungsmodell mithilfe von Monatspauschalen zeichnet sich zwar durch eine erhöhte Planungssicherheit aus, kann allerdings auch zur Kostenfalle werden, sofern der Berater nicht seriös und transparent arbeitet.
Grund dafür ist, dass die Laufzeit eines solchen Beratungsvertrags meist bis zu zwei Jahre beträgt. Welche Leistungen innerhalb dieser Zeit aber konkret erbracht werden, wird nicht immer genauer definiert. Sollten Sie sich für dieses Abrechnungsmodell entscheiden, lassen Sie sich daher immer detailliert aufstellen, welche Kosten entstanden sind und welche Tätigkeiten durchgeführt wurden. Auf diese Weise entgehen Sie der Gefahr, eine monatliche Pauschale zu zahlen, ohne den Fortschritt des Verkaufsprozesses messen zu können.
Darüber hinaus können Sie seriöse Nachfolgeberater auch daran erkennen, dass sie erstens ihr Geld vor allem durch die tatsächliche und zeitintensive Beratung verdienen, ein Beratungshonorar in der Abrechnung also schwerer wiegt als sekundäre Fixkosten. Zweitens zeugt es von Redlichkeit, wenn erbrachte Zahlungen von Vorlaufkosten nach Verkaufsabschluss mit der Erfolgsprovision verrechnet werden. Sichern Sie sich ab, indem Sie bei der Wahl Ihres Beraters auf diese Merkmale achten.
Abrechnungsmodell 3: Beratungshonorare zzgl. Erfolgsprovision
Dieses Abrechnungsmodell zeichnet sich vor allem durch das gemeinsame Wirken von Eigentümer und Nachfolgeberater aus.
Zunächst wird der Planung der Vorbereitungen eine große Aufmerksamkeit zuteil. Verkäufer und Berater führen gemeinsam eine detaillierte Unternehmensbewertung aus und fertigen ein aussagekräftiges Firmen-Exposé an.
In Abstimmung miteinander werden die kommenden Schritte festgelegt und gegebenenfalls notwendige Vorkehrungen angestoßen, um den Unternehmenswert zu steigern. Generell hat der Eigentümer hier die größten Möglichkeiten, seine eigenen Wünsche und Vorstellungen einzubringen und bereits im Vorfeld zu markieren, welche Faktoren ihm im Nachfolgeprozess besonders wichtig sind.
Da der Verkauf des eigenen Unternehmens eine sehr persönliche Sache darstellt, ist es wichtig, im ausgewählten Berater eine kompetente Vertrauensperson zu haben. Achten Sie also darauf, den Berater möglichst gut kennenzulernen und abzuschätzen, ob sie sich im Verlauf der geschäftlichen Zusammenarbeit bei ihm gut aufgehoben fühlen können.
Die Deutsche Unternehmensverkauf steht Ihnen bei dieser wichtigen Entscheidung gerne als unabhängige Instanz zur Seite und unterstützt Sie bei der Auswahl des passenden Beraters.
Ist die Planungsphase abgeschlossen und herrscht Einigkeit zwischen Berater und Verkäufer, wird das Unternehmen am Markt angeboten.
Im Anschluss werden dem Verkäufer sodann potenzielle Käufer vorgestellt und es kommt zur Phase der Verhandlungsberatung. Generell werden hierbei die Eckpunkte für das Zustandekommen eines Kaufvertrags ausgelotet. Der Berater unterstützt den Verkäufer dabei konkret sowohl in der Kommunikation mit Interessenten – möglicherweise auch parallel mit mehreren – als auch in der geeigneten Taktik. Die Kosten für die Verhandlungsberatung werden abhängig von unterschiedlichen Faktoren bemessen. Dazu gehören zum Beispiel die Anzahl der potenziellen Käufer und auch die Verhandlungsdauer. Da der Prozess bis zum tatsächlichen Abschluss des Verkaufs sehr individuell ist, können auch die Kosten variieren. Scheitert ein Verkauf beispielsweise noch kurz vor einem Notartermin, müssen das gesamte Verfahren wiederholt und neue Interessenten gewonnen werden.
Ist ein potenzieller Käufer so stark am Erwerb des Unternehmens interessiert, dass er eine Kaufabsichtserklärung (Letter of Intent) abgibt, kann eine Due-Diligence-Prüfung durch den Käufer durchgeführt werden – also eine detaillierte Prüfung der gesamten Firma.
Zusammengefasst müssen Sie bei diesem Abrechnungsmodell mit folgenden Kostenfaktoren rechnen:
Darüber hinaus fallen Kosten für Steuerberater und Anwälte an. Auch die Absichtserklärung des Käufers sollte im besten Fall mit der Betreuung eines Anwalts aufgesetzt werden. Die letztlich entstehenden Kosten für den Notar werden in der Regel durch den Käufer getragen.
Mit der Suche nach einem geeigneten Käufer steht und fällt der erfolgreiche Abschluss eines Unternehmensverkaufs. Damit Sie diesen wichtigen sowie komplexen Prozessschritt möglichst souverän durchlaufen können, haben wir die folgenden Anhaltspunkte zusammengestellt.
Der Verkauf des eigenen Unternehmens ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Daher ist es sinnvoll, sich nicht nur frühzeitig und umfassend darauf vorzubereiten, sondern sich auch die geeigneten Personen zur Unterstützung an die Seite zu stellen. Seien Sie beispielsweise ebenfalls bei der Auswahl eines passenden Nachfolgeberaters akribisch und achten Sie sowohl auf ein vertrauensvolles Verhältnis als auch auf ein passendes Abrechnungsmodell. Auf diese Weise vermeiden Sie Kostenfallen und werden darüber hinaus professionell während des gesamten Verkaufsprozesses betreut. So können Sie am Ende den Unternehmensverkauf erfolgreich abschließen.
Philipp Peplowski ist Diplom-Finanzwirt (FH), Master of Laws (LL.M.), Steuerberater und Partner der Kanzlei Laufenberg Michels und Partner mbB.
Als eine der führenden Steuerberatungskanzleien in Deutschland liegt der Beratungsschwerpunkt unter anderem in der steuerlichen Begleitung und Gestaltung von Unternehmensnachfolgen und Unternehmensverkäufen.
In Zusammenarbeit mit seinem Team veröffentlicht Herr Peplowski regelmäßig Fachpublikationen im deutschsprachigen Raum.
Ermitteln Sie zunächst den Wert Ihres Unternehmens. Informieren Sie sich darüber, welcher Käufertyp für Sie in Frage kommt und holen Sie sich professionelle Unterstützung von Beratern. Lassen Sie ein aussagekräftiges Exposée Ihrer Firma erstellen und gehen mithilfe der Berater in die gezielte sowie diskrete Käuferansprache. So finden Sie einen geeigneten Nachfolger für Ihre Firma.
Im Durchschnitt liegen die Kosten eines Unternehmensverkaufs zwischen 5% und 10% der Summe der Transaktion, diese Angabe kann aber nur eine ungefähre Richtgröße darstellen. Darin sind meist auch die Kosten der an dem Prozess beteiligten Berater und Dienstleister enthalten.
Es müssen ausführliche Unterlagen zu Ihrem Unternehmen erstellt werden, die potenziellen Käufern einen guten Eindruck der finanziellen und grundsätzlichen Lage der Firma vermitteln. Außerdem sollte eine realistische Unternehmensbewertung stattfinden, nach der mit der gezielten Ansprache von möglichen Käufern begonnen werden kann.
Grundsätzlich gilt, dass sich ein Unternehmen am profitabelsten verkaufen lässt, wenn erstens die Firma gesund ist sowie eine positive Zukunftsperspektive besitzt. Und wenn zweitens der Verkäufer nicht unter Verkaufsdruck steht, sich also ausreichend Zeit für den gesamten Prozess nehmen kann.
Es existiert keine rechtlich bindende Vorgehensweise in der Bewertung eines Unternehmens, weshalb jeder Verkauf individuell abläuft. Allerdings gibt es einige Verfahren, mit denen sich Anhaltspunkte für den Wert eines Unternehmens ermitteln und vergleichen lassen. Ziel ist es dabei, letztlich eine realistische Einschätzung der preislichen Möglichkeiten zu erhalten. Die reguläre Ertragswertmethode stellt das am häufigsten angewandte Verfahren für die Ermittlung des Unternehmenswerts dar und ist generell für jeden Firmentyp einsetzbar. Ein Vorteil liegt darin, dass sowohl vergangene Durchschnittserträge als auch kommende Geschäftsjahre berücksichtigt werden.
Kommentare
2 Kommentare
Mein Geschäftspartner und ich möchten unser Logistikunternehmen idealerweise in den nächsten 12 Monaten verkaufen. Da das allgemeine Marktumfeld in der Logistikbranche aktuell aber sehr schwierig ist (Stichwort Spritpreise) überlegen wir doch noch etwas länger zu warten, weil wir befürchten, dass aktuell kein guter Zeitpunkt sein könnte. Wie sehen sie das?
Besten Dank
M.S.
Hallo und vielen Dank für Ihre Frage. Das richtige Timing spielt beim Unternehmensverkauf in der Tat eine bedeutende Rolle, daher begegnet uns genau diese Frage sehr regelmäßig. Ganz allgemein ist die Nachfrage nach Unternehmensbeteiligungen nach wie vor enorm hoch und verschiedenste Käufergruppen (z.B. strategische Käufer und Finanzinvestoren) sind sehr aktiv am Markt. Außerdem gilt, dass Käufer gewisse Unsicherheiten immer als Risiko sehen und daher mit Abschlägen in der Kaufpreisfindung einhergehen können. Eine gute Vorbereitung des Prozesses (idealerweise 9-24 Monate vor dem geplanten Verkauf) ist daher für einen erfolgreichen Verkauf essentiell. Gerne beleuchten wir Ihre individuelle Situation und Zielsetzung gemeinsam.
Mit freundlichen Grüßen
Philipp Peplowski